Artikel der Marke UXQB – International Usability and User Experience Qualification Board e.V.

Was ist das International Usability and UX Qualification Board (UXQB)?

Das International Usability and UX Qualification Board (UXQB) setzt sich für ein einheitliches und hochwertiges Berufsbild für alle, die im Bereich Usability und User Experience arbeiten, ein. Es wirkt einer Aufweichung der Begriffe „Usability” und „User Experience” entgegen. Das UXQB definiert wichtige Teilaufgaben für Fachleute und stellt Lehrpläne für die Aus- und Weiterbildung zusammen. Eine wichtige Aufgabe des International Usability and User Experience Board ist es, Zertifizierungen von Wissensstandards zu entwickeln und zu fördern.

Dazu stellt das Board die Grundlagen für Prüfungen zusammen und erstellt Prüfungsfragen, die für alle Prüfungen verbindlich sind. Trainer und Trainingsanbieter richten sich mit ihren Schulungsunterlagen nach den Vorgaben des UXQB. Das UXQB wählt unabhängige Zertifizierungsstellen für Examen aus und arbeitet mit diesen zusammen. Das International Software und Quality Institut, iSQI, ist einer der wichtigsten und größten Zertifizierer für das UXQB. iSQI sorgt dafür, dass Examen für die Kandidaten gleichbleibende und gerechte Bedingungen bieten und unabhängig von Trainern und Inhalten der Schulungen gleiches Wissen und gleiche Fähigkeiten nachweisen.

UXQB

International Usability and UX Qualification Board (UXQB)

Organisation

Gemeinnütziger Verein

Hauptsitz in Köln


Gegründet 2013

Vorsitzender

Thomas Geis

Zertifikat

Basiszertifikat:

Certified Professional for Usability and User Experience (CPUX) – Foundation Level

Advanced Level: User Requirements Engineering (CPUX-UR)
Advanced Level: Usability Testing and Evaluation (CPUX-UT)

Programm

Das UXQB baut ein Zertifizierungsprogramm für den Fachbereich Usability und User Experience auf. Die Zertifikate sollen weltweit von Experten und Fachvereinigungen weiterentwickelt werden. Unabhängige Zertifizierungsinstitute sichern die Umsetzung der Vorgaben des UXQB in der Weiterbildung, bei Schulungsanbietern und bei Einzelpersonen ab.

Diese Zertifikate bietet das UXQB an

Alle Zertifizierungsprüfungen vom UXQB können entweder als Papierprüfung abgelegt werden oder in einem Testcenter von Pearson VUE. Beide Prüfungen können Sie im Webshop von iSQI buchen. Die Papierprüfung wird in in der Regel in kleinen Gruppen zu festen Terminen abgenommen. Einen Termin in einem der vielen Testcenter von Pearson VUE buchen Sie am besten unter dieser Internetadresse: http://www.pearsonvue.com/isqi/. Achten Sie dabei in der rechten Spalte auf den Menüpunkt: View Exams. Wenn Sie darauf klicken, dann gelangen Sie zu einer Liste aller von iSQI angebotenen Zertifikate, darunter auch die Zertifikate vom UXQB.

Certified Professional for Usability and User Experience- Foundation Level (CPUX F)

Die Prüfungen für CPUX-F-Zertifikate kann man ohne Vorbedingungen ablegen. Die Vorbereitung kann im Selbststudium erfolgen. Natürlich gibt es auch Trainings, die absolviert werden können. Die interessierte Person kauft sich ein Zertifikat unter https://isqi.org/de/14-usability, bucht einen Prüfungstermin und tritt zur Prüfung an. Dieses Zertifikat eignet sich für das Selbststudium. 

Durch das Zertifikat können Sie nachweisen, dass Grundlagen und Anforderungen der Usability und User Experience beherrschen. Folgende Kompetenzen bringen Sie mit, wenn Sie zertifiziert nach CPUX-F sind:

  • Kenntnis von Usability-Prinzipien und Richtlinien
  • Verstehen und Spezifizieren des Nutzungskontextes
  • Spezifizieren der Nutzungsanforderungen
  • Spezifizieren der Interaktion
  • Konzeption und Durchführung von Usability-Tests
  • Durchführung von Inspektionen und Benutzerbefragungen
  • Prozessmanagement und Verwendung von Methoden

(Quelle UXQB)

Certified Professional for Usability and User Experience – Usability Testing and Evaluation (CPUX-UT)

Inhalt dieses Zertifikats ist der Nachweis von Kenntnissen im Bereich Testen und Auswerten von nutzerrelevanten Themen. Wie lassen sich User Interface überprüfen, wie das Nutzungsverhalten messen und auswerten. Mit dem CPUX-UT weisen Fachleute nach, dass sie Begriffe und Konzepte kennen und Usability-Tests mit Benutzern durchführen und dokumentieren können. Dazu gehören auch der Aufbau eines solchen Tests und die Durchführung von qualitativen und quantitativen Nutzerbefragungen. 

Die CPUX-F-Zertifizierung ist Voraussetzung für dieses Advanced Level. Die Prüfung selbst besteht aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Die theoretische Prüfung dauert 90 Minuten und besteht aus einem Multiple-Choice-Test mit 40 Fragen. Die Prüfung wird in kleinen Gruppen als Papierprüfung abgelegt oder in einem Testcenter von Pearson VUE. 

Im praktischen Teil führt der Kandidat einen Usability-Test für eine Website durch. Dazu sucht er sich eigenständig drei Teilnehmer, mit denen er den Test innerhalb einer Woche (ohne Planungsphase) durchführt. Anschließend sendet er sowohl Dokumentation als auch die dafür erstellten Videos in unbearbeiteter Form an das Zertifizierungsunternehmen iSQI.

Certified Professional for User Requirements Engineering (CPUX-UR)

Was benötigt ein Nutzer, um sich auf einer Website zurechtzufinden? Was sind die Nutzungsanforderungen? Das lässt sich mit User Requirements Engineering herausfinden. 

Ein Inhaber des Zertifikats Certified Professional for User Requirements Engineering (CPUX-UR) kennt sich mit User Requirements Engineering aus und weiß, was eine Nutzungskontextanalyse und ein User Research ist. Zusätzlich nennt das UXQB folgende wichtige Kompetenzfelder, über die ein zertifizierter User Requirements Engineer verfügt:

  • Benutzergruppen-Profile erstellen
  • Kontextuelle Interviews planen, durchführen und dokumentieren
  • teilnehmende Beobachtungen planen, durchführen und dokumentieren
  • Erfordernisse aus Nutzungskontext-Beschreibungen systematisch ermitteln
  • Nutzungsanforderungen spezifizieren, strukturieren und priorisieren

Auch für dieses Examen ist kein vorheriges Training notwendig. Sie können sich im Selbststudium darauf vorbereiten. Die CPUX-F-Zertifizierung ist Voraussetzung für dieses Advanced Level. 

Die Prüfung besteht wie CPUX-UT auch aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. Die theoretische Prüfung legen die Kandidaten unter Aufsicht ab. Sie beantworten schriftlich innerhalb von 90 Minuten mehrere Fragen. Im praktischen Teil beobachtet der Kandidat ein kontextuelles Interview, erstellt eine Nutzungskontext-Beschreibung und wertet diese nach bestimmten Erfordernissen aus.

So bereiten Sie sich auf die Prüfung vor

Unterlagen zur Vorbereitung finden Sie beim UXQB in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Russisch unter: https://uxqb.org/de/dokumente/. 

Sie finden hier Lehrpläne, Curriculum und Glossar, die Prüfungsordnung, viele Beispiele, Testaufgaben und Checklisten. (Trainingsanbieter finden Unterlagen für die Anerkennung als Trainingsanbieter und rechtliche Dokumente wie die Satzung des UXQB, Flyer, Pressemitteilungen und mehr.)

Viele anerkannte Trainingsanbieter bereiten Sie auf die Prüfung auf dem Foundation Level und Advanced Level vor. Sie können sich dazu ebenfalls in unserem Shop unter isq.org unter der Kategorie Usability umsehen.

Für welche Berufsgruppen macht eine Zertifizierung von UXQB Sinn?

Im Prinzip muss sich jeder, der Webseiten aufbaut oder Programme für die Endnutzung programmiert mit Usability auseinandersetzen. Heute haben die meisten eine Vorstellung von fundamentalen Kriterien für nutzungsgerechte Anwendungen. Wer jedoch professionell arbeitet und täglich abliefern muss, der gehört zur Haupt-Zielgruppe für Zertifizierung nach UXQB.

Als Gründe für eine Vertiefung und den Nachweis von Kompetenzen nennen Kandidaten mehrere. Up-to-date zu bleiben ist bei der Usability und bei der User Experience ein sehr wichtiges Argument für ein Zertifikat. Nutzungsverhalten professionell zu beobachten und Anwendungen danach zu optimieren, ist ein Prozess, der sich täglich mit technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Neuerungen ändern. Eine Website ist in fünf Jahren nicht notwendiger Weise genauso gut zu navigieren wie heute. Dass sie technisch, funktional und im Design an die Anwender angepasst wird, dafür sorgen Usability-Experten. 

Immer mehr Teilbereiche tun sich im UX-Bereich auf. Die Methoden der Tests ändern sich mit dem technischen Hintergrund der Systeme, wenn sich das Nutzungsverhalten der User verändert, ändern sich auch die Anforderungen an eine Anwendung. Wenn sich im Datenschutz etwas ändert, dann ändert sich systemisch etwas und das wirkt sich wiederum auf die Usability und die User Experience aus. Die System-Architektur hängt davon genauso ab und zertifizierte UX-Experten vor allem auf Advanced Level können nachweisen, dass sie Veränderungen wahrnehmen und mit ihnen mitgehen. 

Zu guter Letzt bleiben Stakeholder, die mit UX-Profis zusammenarbeiten oder selbst UX-Profis sind, gut informiert und wissen nicht nur die eigenen Produkte und Dienstleistungen, sondern ganze Geschäftsmodelle durch das Wissen um Usability und UX anzupassen. Zur Zielgruppe gehören demnach neben Engineers, Informatikern, Entwicklern und Designern auch Projekt- und Produktmanager sowie Mitarbeiter aus dem Marketing.

Usability und User Experience entwickeln sich zum Dreh- und Angelpunkt

Usability und User Experience bilden ein relativ junges Feld in der Entwicklung von Software. In den letzten Jahren gewinnen Usability und UX jedoch sehr an Bedeutung. Gerade die Benutzerfreundlichkeit ist heute ein zentraler Bestandteil in der Entwicklung von Software, die von Endusern bedient werden soll . Denn diese Anwender strafen schlecht zu bedienende Programme gnadenlos ab. Sie kaufen sie schlicht und ergreifend nicht oder wechseln im Überangebot einfach zu Konkurrenzprodukten. Userinterfaces, die nicht intuitiv zu bedienen sind, nicht selbsterklärend sind, entscheiden über den Erfolg oder Misserfolg eines Software-Produkts. 

Warum User Experience immer wichtiger wird

Userexperience wird in vielen Bereichen noch unterschätzt. Experience, das Erlebnis im Web mag von vielen Entwicklern belächelt werden. Doch jeder, der im Web gut gemachte Internetseiten besucht, weiß, was es bedeutet, sich auf einer Website wohl zu fühlen. Sich schnell orientieren zu können. Wenn wir in einem Onlineshop einkaufen, dann führt und verführt uns in den meisten Fällen nicht die bloße Funktionalität zum Kauf. Es ist das Erlebnis des Einkaufs. Die Lust am Kaufen. Die Vorfreude. Das entdeckt der Handel und das entdecken auch Programm-Entwickler. Bei Computerspielen erklärt sich das von selbst. Stichwort ist Gamification, was soviel bedeutet, dass alltägliche Aufgaben mit spielerischen Elementen versetzt werden. 

Userexperience und Gamification

Das hat ziemlichen Erfolg. Und zwar signifikant, wie wir auf Wikipedia unter dem Stichwort „Gamification” erfahren. Angebote, die viele spielerische Komponenten haben, haben motivierte Nutzer, höhere Lernerfolge, stärkere Kundenbindung, bessere Datenqualität usw.

Schauen wir auf uns selbst. Wir belohnen gute Seiten, die wir mögen, die uns nicht belasten, die eben eine hohe USER-EXPERIENCE aufweisen täglich. Und zwar indem wir diese Seiten immer wieder aufsuchen. Einfach aus dem Grund, weil es uns Spaß macht. Weil wir zufriedener sind, wenn es uns gefällt. Das kann man eigentlich nicht unterschätzen. Virtuelle Orte, die gerne besucht werden, sind erfolgreicher als Orte, die nicht gerne besucht werden. Wie im wahren Leben. Für Software, die uns Spaß macht, gilt das Gleiche. Nicht umsonst sind Produkte wie Adobe erfolgreicher als andere. Nicht zuletzt liegt dies an der User Experience. Die Welt von Adobe macht Spaß. Sie versorgt uns mit Farben, tollen Bildern, exquisiten Designs und natürlich mit gut funktionierenden Programmen.

UXQB als Visionär

Das bemerkte der Arbeitskreis „Berufsfeld Usability” vom Berufsverband der Deutschen Usability und User Experience Professionals (German UPA e.V.) im Jahr 2006 schon lange bevor Usability im allgemeinen Gedächtnis von Entwicklern jene Bedeutung einnahm, den sie heute hat. Bis zur ersten Zertifizierung eines Usability Profis sollten jedoch noch sieben Jahre vergehen. So lange dauerten die Vorbereitungen von Rollenprofilen für das Usability Engineering, die Definition von Aufgaben und Lösungsansätzen und darauf aufbauend die Qualitätsstandards für die Zertifikate. Alle internationalen Verfahren zur Zertifizierung der professionellen Arbeit von Fachleuten sind auf die Vorgaben aus dieser Zeit zurückzuführen. Im Jahr 2013 wurde das UXQB in Köln gegründet.

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